GmbH-Geschäftsführer haften bis zur persönlichen Insolvenz!

Johann Tillich • 6. September 2022

Es drohen hohe Rückforderungen durch den Insolvenzverwalter

Geschäftsführer Haftung bei der Unternehmensinsolvenz

Mittlerweile gibt es eine strenge Geschäftsführerhaftung bei der Unternehmensinsolvenz. Dies ist die Verpflichtung des Geschäftsführers bei Eintritt der Insolvenzreife in Form einer Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung unverzüglich, spätestens jedoch innerhalb von drei Wochen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen. 


Falls der Geschäftsführer die Insolvenzantragspflicht verletzt drohen ihm umfangreiche zivilrechtliche Schadensersatzforderungen und sogar strafrechtliche Probleme. Da die Insolvenzverwalter mittlerweile von allen Geldern die sie in die Masse zurückfordern sehr viel Geld verdienen, sind diese natürlich bestrebt die Rückzahlung so hoch wie möglich zu erreichen. Von den ersten 35.000 € erhält der Insolvenzverwalter 40 %, von den nächsten 35.000 € erhält der Insolvenzverwalter 26 % und von einem Mehrbetrag bis zu 350.000 erhält er 7,5 %. Deshalb ist er natürlich interessiert sehr viel Geld für die Masse zurückzuholen da damit der sein Einkommen sichert.


Das Haftungsrisiko des Geschäftsführers besteht darin, dass der Geschäftsführer für jede einzelne Zahlung der Gesellschaft nach Eintritt der Insolvenzreife persönlich haftet. Dies sogar bis zu 4 Jahre rückwirkend. Bei Kleinunternehmen, kommen auch bei nur kurzfristigen Insolvenzverschleppungen schnell mehrere 100.000 € zusammen.


So gesehen sitzt jeder GmbH-Geschäftsführer auf einem Pulverfass, das bei einer Insolvenz schnell explodieren kann.


Aus diesem Grund ist es sicher wichtig sich schnellst möglichst an eine erfahrene Schuldnerberatungsstelle wie den Verein für Existenzsicherung e.V. zu wenden, um Risiken zu vermeiden. Falls der Geschäftsführer die Insolvenzreife erkennt, darf er in dieser Zeit keinerlei Zahlungen leisten. Dies gilt natürlich auch für die Gehälter, die natürlich auch nicht gezahlt werden dürfen und auch die Zahlungen an die Krankenkassen dürfen ab diesem Zeitpunkt nicht geleistet werden.


In diesem Fall muss sich der Geschäftsführer schnellstmöglich an das Arbeitsamt wenden und für alle Mitarbeiter Insolvenzgeld beantragen. Bei diesem Vorgang sind wir gerne behilflich. Das Insolvenzgeld wird für drei Monate gezahlt.


Wichtig dabei ist, dass Geschäftsführer wissen, dass der Insolvenzverwalter nicht ihr Freund ist und nicht auf ihrer Seite steht. Er steht ausschließlich auf der Seite der Gläubiger und wird versuchen für die Gläubiger so viel Masse zurückzufordern wie es geht.


Was kann man machen, wenn der Insolvenzverwalter 500.000 € vom Geschäftsführer persönlich zurückgefordert? In diesem Fall verbleibt nur der Weg in die Privatinsolvenz. Wir beraten Sie gerne wie hier vorgegangen werden kann.



von Johann Tillich 31. Juli 2025
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von Johann Tillich 24. Juli 2025
Dies wird oft auch als "Bürgerkonto" oder "Jedermann-Konto" bezeichnet. Wenn eine Bank die Eröffnung eines solchen Kontos verweigert, handelt sie möglicherweise rechtswidrig. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Analyse der Rechtslage und Ihrer Handlungsoptionen. 1. Welche Banken müssen ein Basiskonto einrichten? Grundsätzlich ist jedes Kreditinstitut, das in Deutschland Zahlungskonten für Verbraucher anbietet, gesetzlich verpflichtet, auf Antrag ein Basiskonto zu eröffnen und zu führen. Dies ist im Zahlungskontengesetz (ZKG) geregelt. Die Verpflichtung gilt für: Sparkassen und Landesbanken Genossenschaftsbanken (z.B. Volks- und Raiffeisenbanken) Private Geschäftsbanken (z.B. Deutsche Bank, Commerzbank) Direktbanken, die online tätig sind Die Verpflichtung ist also sehr weitreichend und erfasst nahezu alle Banken, die für Privatkunden in Deutschland tätig sind. 2. Wie ist die Rechtslage? (Anspruch und Ablehnungsgründe) Die Rechtslage ist eindeutig zugunsten der Verbraucher geregelt. (§ 4 ZKG - Anspruch auf Abschluss eines Basiskontovertrags) Ihr Anspruch auf ein Basiskonto ist ein einklagbarer Rechtsanspruch. Die Bank kann den Antrag nicht ohne triftigen, gesetzlich definierten Grund ablehnen. Was muss ein Basiskonto leisten? Ein Basiskonto ist ein vollwertiges Girokonto, das alle grundlegenden Zahlungsfunktionen umfassen muss (§ 2 ZKG): Einzahlungen und Auszahlungen (am Schalter oder an Geldautomaten) Lastschriften, Überweisungen und Daueraufträge Nutzung einer Zahlungskarte (z.B. Girocard) Ein Dispositionskredit (Überziehung) muss jedoch nicht gewährt werden. Die Kontoführung erfolgt üblicherweise auf Guthabenbasis. Wann darf eine Bank den Antrag ablehnen? Eine Ablehnung ist nur in wenigen, eng definierten Ausnahmefällen zulässig (§ 15 ZKG). Die häufigsten Gründe sind: Sie besitzen bereits ein nutzbares Zahlungskonto bei einer anderen Bank in Deutschland, es sei denn, Ihnen wird die Kündigung dieses Kontos nahegelegt. Sie haben sich innerhalb der letzten drei Jahre vor Antragstellung einer vorsätzlichen Straftat zum Nachteil der betreffenden Bank, ihrer Mitarbeiter oder Kunden schuldig gemacht. Sie waren bereits Inhaber eines Basiskontos bei derselben Bank, und dieses wurde in den letzten 12 Monaten wegen Zahlungsverzugs bei den Kontoführungsgebühren oder wegen missbräuchlicher Nutzung (z.B. für illegale Zwecke) gekündigt. Sie können sich nicht mittels eines gültigen Dokuments identifizieren. Die Bank muss Ihnen eine Ablehnung unverzüglich, spätestens aber nach 10 Geschäftstagen, schriftlich und kostenlos begründen. Allgemeine Begründungen wie "schlechte Schufa" oder "interne Geschäftsentscheidung" sind für die Ablehnung eines Basiskontos unzulässig. 3. Was können Sie tun, wenn die Bank sich weigert? Sie müssen die Ablehnung nicht akzeptieren. Es gibt ein klares, gestuftes Verfahren: Schritt 1: Formeller Antrag und schriftliche Begründung Stellen Sie sicher, dass Sie bei der Bank einen formellen Antrag auf Eröffnung eines Basiskontos gestellt haben (nutzen Sie exakt diesen Begriff). Falls die Bank mündlich ablehnt, fordern Sie eine schriftliche, begründete Ablehnung an. Schritt 2: Das Verwaltungsverfahren bei der BaFin Der effektivste und kostengünstigste Weg ist die Einschaltung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Jeder Verbraucher kann bei der BaFin einen Antrag stellen, damit diese die Entscheidung der Bank überprüft und die Eröffnung des Kontos anordnet. Dieses Verfahren ist für Sie kostenlos. Ein Anwalt ist hierfür nicht zwingend erforderlich. Die BaFin kann die Bank anweisen, das Konto zu eröffnen. Weigert sich die Bank weiterhin, kann die BaFin Zwangsgelder verhängen. Informationen und das Antragsformular finden Sie direkt auf der Webseite der BaFin. Schritt 3: Zivilrechtliche Klage Sollte das Verfahren bei der BaFin nicht zum Erfolg führen oder Sie diesen Weg nicht wählen wollen, können Sie Ihren Anspruch vor dem zuständigen Amtsgericht einklagen. 4. Wer trägt die Anwaltskosten? Hier gelten die allgemeinen zivilrechtlichen Grundsätze: Außergerichtliche Tätigkeit: Wenn Sie einen Anwalt beauftragen, um die Bank zur Eröffnung des Kontos aufzufordern, müssen Sie die Kosten zunächst selbst tragen. Befindet sich die Bank jedoch bereits im Verzug (z.B., weil sie auf eine Fristsetzung nicht reagiert hat), können Sie diese Kosten später als Schadensersatz von der Bank zurückfordern. Gerichtliches Verfahren: Im Falle einer Klage gilt der Grundsatz: Wer verliert, zahlt. Wenn Sie den Prozess gewinnen, muss die Bank die gesamten Kosten des Verfahrens tragen, also die Gerichtskosten und Ihre Anwaltskosten. Verlieren Sie, müssen Sie die gegnerischen Anwaltskosten und die Gerichtskosten übernehmen. Da der Anspruch auf ein Basiskonto gesetzlich klar geregelt ist, sind die Erfolgsaussichten bei einer unberechtigten Ablehnung sehr hoch. Beratungs- und Prozesskostenhilfe: Sollten Sie über ein geringes Einkommen verfügen, haben Sie möglicherweise Anspruch auf staatliche Beratungshilfe für die außergerichtliche Tätigkeit oder Prozesskostenhilfe für ein Gerichtsverfahren. Ein Anwalt kann Sie hierzu beraten und den entsprechenden Antrag für Sie stellen. Empfehlung: Aufgrund der klaren Rechtslage und des kostenlosen Verfahrens bei der BaFin ist dies in der Regel der beste erste Schritt, bevor Sie einen Anwalt einschalten und ein Kostenrisiko eingehen.
von Johann Tillich 14. Juli 2025
Wie kann das verhindert werden?